Jahrhundertelang wurde der Anbau von Wein von der Obrigkeit gefördert und spielte im Wirtschaftsleben des Landes eine wichtige Rolle. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts konnte sich das zuvor strikt reglementierte Brauen von Bier ausbreiten. Mit der Ansiedlung der Lammbrauerei im Jahr 1812 entstand der erste Industriebetrieb in Schwieberdingen. Gottfried Wilhelm Essig kaufte 1837 die damals noch sehr kleine Brauerei. Schon kurze Zeit später wurde der jährliche Bierausstoß erheblich gesteigert, wie Zahlen aus den Steuerlisten belegen. Im Jahr 1838 waren es 150 Eimer (1 Eimer entspricht 300 Liter) und 1844, nur sechs Jahre später, bereits 450 Eimer.
Um 1915 lag die durchschnittliche Produktivität pro Jahr und Arbeiter bei 600 Hektolitern, bis Anfang der 60er Jahre stieg sie dann auf über 2 000 Hektoliter an. Immer wieder mussten Keller, Kühlanlagen und Mälzerei erweitert und modernisiert werden. Der 1959 erstellte Gärkeller zählte damals zu den modernsten der Bundesrepublik.
Nun wurde durch eine automatisierte und rationalisierte Produktion das Bier hauptsächlich in Flaschen abgefüllt. Eine neue Flaschenfüllerei erhöhte 1962 die Stundenleistung auf 16 000 Flaschen.
Früher wurde das Bier mit Pferdefuhrwerken und Handwagen ausgefahren. In den zwanziger Jahren fuhr der erste Lastkraftwagen das Bier zweimal wöchentlich nach Weissach, Hochberg und Unterriexingen aus. Die Brauerei hatte damals 6 bis 8 Beschäftigte.
In den Jahren der Hochkonjunktur liefen 15 LKW, die Gesamtbeschäftigtenzahl stieg auf 60 im Jahr 1975 an.
Seit 1837 ist das Brauereiareal im Besitz der Familien Essig. Sie haben den Namen Schwieberdingen durch das bekannte Lamm-Bräu Bier weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt gemacht. Auf dem Stuttgarter Volksfest war die Lammbrauerei mit einem eigenen Festzelt vertreten.
Anfang der 1980er Jahre musste das Schwieberdinger
Familienunternehmen das Schicksal vieler
mittelständischer Brauereien teilen und den Betrieb
aufgeben.
Auf dem Gelände entstand ein Einkaufs- und
Dienstleistungszentrum.
Die traditionsreiche Brauereigaststätte musste 2014 einem
Parkplatz weichen.
Was bleibt, ist das Schwieberdinger Bierlied, auch heute
noch gespielt vom Musikverein