1424 lag an der Ecke Vaihinger Straße/Schulberg die Hofstatt des Hainlin Schmierer. 1566 gehörte das Eckhaus Zeir Krämer, später ging es in den Besitz des Müllers Hans Zaiser über. Der später zugemauerte Westeingang mit seinem Renaissance-Portal deutet auf wohlhabende Besitzer hin.
1615 erwarb die Gemeinde das Haus für 580 Gulden und baute es zum Rathaus um. Seit der Nutzung als Rathaus entfielen die Steuerabgaben auf die Hofstatt an Württemberg. Der ewig unablösbare Hellerzins, eine Art Grundsteuer, musste aber weiterhin an die Nippenburger und ihre Rechtsnachfolger bezahlt werden.
1886 wurde das Haus um einen Sitzungssaal und ein Feuerwehrmagazin erweitert. Über 350 Jahre diente das Gebäude der Gemeinde als Rathaus. 1968 wurde es abgerissen.
Richard Wiggett hat das alte Rathaus im Maßstab 1:87 mit Hilfe von Fotos originalgetreu nachgebaut und der Gemeinde geschenkt. Das Modell kann im Ortsmuseum „Im Alten Pfarrhaus“ besichtigt werden. Heute steht an diesem Platz ein Geschäftshaus.